Der Klimawandel
trifft jeden.
Besonders unsere Kinder!
Aber jeder kann helfen, ihn zu lindern!
Wir sind für diesen Planeten verantwortlich!
Seit seiner Sesshaftwerdung vor ca. 7.000 Jahren hat der Mensch durch die Nutzung irdischer Ressourcen den Anteil des für die Erwärumg der Atmosphäre hauptursächlichen Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) kontinuierlich erhöht.
Seit dem hat der Mensch sich zur bestimmenden Kraft für die Beschaffenheit unseres Planeten entwickelt und ein neues geologisches Zeitalter eingeleitet, das Anthropozän.
Wir sind auf vielfältige Weise in der Lage diesen Planeten zu zerstören und sollten bedenken, wir haben nur diesen einen! Damit haben wir auch die Verantwortung für das Überleben der Menschheit und aller Tiere und Pflanzen übernommen und die Verpflichtung, diese zu schützen.

"Heute beträgt der CO2-Ausstoß 162 Millionen Tonnen täglich! Dies entspricht der Wärmeleistung von 600 Hiroshima-Bomben jeden Tag!" (Al Gore, 18. Januar 2023)

Der Klimawandel hat katastrophale Folgen für die Menschheit
Werden jetzt nicht sofort die anerkannten Maßnahmen eingeleitet, um die Erderwärmung bis 2030 auf 1,5˚ C zu begrenzen, wird es bis 2100 ca. 4˚ C wärmer sein.
  • Hamburg, Kopenhagen, Den Haag, Miami, Rio de Janeiro, Alexandria, Hongkong, Shanghai und v.m. werden unter dem Meeresspiegel liegen,
  • 40% der Weltbevölkerung lebt weniger als 100 Kilometer von einer Küste entfernt und muss ins Landesinnere umsiedeln,
  • 3,5 Milliarden Menschen leben auf Grund zunehmender Dürren in Gebieten, die weniger Wasser zur Verfügung haben, als sie benötigen,
  • in den Ozeanen ist Fischfang kaum noch möglich, da bei einem pH-Wert von 7,8 die Nahrungskette in weiten Teilen der Meere zusammengebrochen ist,
  • die Hälfte der heute landwirtschaftlich genutzten Fächen ist nicht mehr kultivierbar und die restlichen Flächen unterliegen starken saisonalen Wetterschwankungen,
  • die Hälfte aller Bewohner unseres Planeten wird ihre Heimat verlassen. Flüchtlingslager, Bürgerkriege und Epedemien beherrschen die Nachrichten.
Es gibt keinen persönlichen oder gesellschaftlichen Bereich der durch den Klimawandel nicht betroffen ist. Wir können unsere Angst verdrängen und untergehen. Wir können die lebensrettende Transformation unseres eigenen Lebensstils und der gesellschaftlichen Normen aber auch als riesige Chance für ein sinnstiftendes und erfüllendes Leben mit Aufbruchstimmung und Optimismus annehmen und kreativ gestalten.

Dabei können uns drei Motive leiten. Die Generativität ist der genetisch verankerte Wunsch, für eine Zukunft zu sorgen, in der es unseren Kindern gut oder sogar besser geht als uns. Aktuell hinterlassen wir diese Welt nachfolgenden Generationen als ein Trümmerfeld mit Problemen, die teilweise nicht mehr gelöst werden können, wenn wir selbst damit nicht jetzt sofort anfangen. Lasst uns die Sorgen unserer Kinder ernst nehmen. Unsere Kinder und Enkel werden es uns danken!

Wenn wir unser Handeln von einem Verantwortungsgefühl tragen lassen, werden wir die Erfahrung machen, dass wir einen Einfluss auf unsere Mitmenschen und unsere Mitwelt haben. Verantwortungsvolles Handeln tut gut und motiviert uns, uns mit diesem Gefühl zu belohnen. Immer wieder. Wir erleben die beglückende Erkenntnis, dass wir selbst etwas bewirken können.

Höchst motivierend ist die Selbsttranszendenz. Das eigene Handeln an übergeordneten Zielen auszurichten, die über den persönlichen Bereich hinaus gehen und ihm damit einen höheren Sinn gibt, macht uns zum Mitwirkenden eines "großen Ganzen". Hierfür drängt sich der Klimaschutz geradezu auf, weil er selbst unmittelbare Auswirkungen auf die großen Probleme dieser Zeit hat wie soziale Ungleichheit, globales Nord-Süd-Gefälle, Menschenrechte, Migrationsdruck etc.

Der Klimawandel ist zu teuer, um ihn nicht zu bekämpfen
Wirtschaftswissenschaftler haben ermittelt, dass mit 1% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Klimawandel jetzt gestoppt werden kann. Die Kosten könnten noch geringer sein, wenn wir die Einsparungen durch einen besseren Gesundheitszustand der Menschen und durch eine Ausweitung der globalen grünen Wirtschaft mit einrechnen. In 2050 werden bereits 20% des BIP benötigt.
Derzeit wird die fossile Brennstoffindustrie weltweit mit 5,2 Billionen EUR subventioniert. Das entspricht 6% des BIP. Die Maßnahmen zur Erreichung der 1,5˚-Grenze sind mit einem Stopp dieser Subventionen sofort bezahlbar!
Die weltweite grüne Wirtschaft beläuft sich aktuell auf über 10 Billionen EUR. Allein in den USA sind 9,5 Mio. Menschen in der grünen Wirtschaft beschäftigt, fast zehnmal so viel wie in der fossilen Brennstoffindustrie.
Quelle: Prof. Mark Maslin: Erste Hilfe für die Erde, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Wuppertal Institut
Quelle: Wuppertal Institut, Bundeszentrale für politische Bildung
Entwicklung des CO2-Gehalts der Atmosphäre
Zeit Bevölkerung Energieverbrauch pro Einwohner CO2-Gehalt der Atmosphäre
10.000 v.Chr. 4 Mio. 300 Watt 260 ppm
5.000 v.Chr. 5 Mio. 2.000 Watt 280 ppm
1600 540 Mio.
1804 1.000 Mio.
1927 2.000 Mio. 6.000 Watt 300 ppm
1950 2.500 Mio. 330 ppm
2020 7.800 Mio. 10.000 Watt 420 ppm
2022 7.900 Mio. 422 ppm
Quelle: http://www.globalcarbonatlas.org/en/CO2-emissions
Um den gegenwärtigen CO2-Konzentrationsanstieg in der Atmosphäre von 2 - 3 ppm pro Jahr zu stoppen, müssten die Emissionen kurzfristig um 55% reduziert werden. Dass dies geht und auch sofort wirksam wird, zeigen die beiden letzten Corona-Jahre, in denen der Anstieg unter 2 ppm lag.
CO2-Emissionen 2021 im globalen Vergleich
Land / Region Emissions-Anteil
weltweit
Emissionen pro Einwohner
[Tonnen / Jahr]
USA 13,49 % 14,86
Russland 5,13 % 13,52
Deutschland 1,82 % 8,09
China 30,90 % 8,05
Europa (EU27) 7,33 % 6,25
Italien 0,84 % 5,55
Großbritannien 0,89 % 5,15
Frankreich 0,80 % 4,74
Schweiz 0,09 % 4,02
Quelle: Europäische Kommission - EDGAR - Emissions Database for Global Atmospheric Research
Die Differenz bei der Pro-Kopf-Emission zwischen Deutschland und dem Durschnitt der EU27-Länder entspricht in etwa dem Einsparpotential bei einem Tempolimit von 120 Km/h auf deutschen Autobahnen.
CO2-Emissionen verschiedener Energiequellen
Energiequelle Standort Bemerkung CO2 [g/kWh]
Holz nachhaltig 0
Windkraft offshore 7
Windkraft onshore viel Wind 8
Windkraft onshore wenig Wind 11
Wasserkraft Laufwasser 12
Wasserkraft Speicherwasser 25
Photovoltaik 50
Erdgas 201
Raffineriegas 205
Flüssiggas 239
Benzin 264
Kerosin 264
Rohöl 264
Heizöl 266
Diesel 266
Steinkohle 338
Torf 366
Holz nicht nachhaltig 368
Braunkohle 399
Quelle: Umweltbundesamt und Volker Quaschning, Fachbuch Regenerative Energiesysteme
Womit erzeugen wir wieviel CO2?
CO2-Emission im Vergleich zu einem gefahrenen Auto-Kilometer.
Ein Liter Benzin erzeugt 2,37 Kilogramm CO2, bei Diesel sind es 2,65 Kilogramm. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 6 Liter pro 100 Kilometer mit einem durchschnittlichen Ausstoß von 2,5 Kilogramm CO2 sind das 15 Kilogramm pro 100 Kilometer.
Beispiel Einheit CO2-Emission
pro Einheit
Auto-Kilometer
Equivalent
Flugzeug 100 Km 25,4 Kg 167,1 Km
E-Auto 100 Km 10,0 Kg 67,0 Km
Regionalbahn
S-Bahn
Straßenbahn
U-Bahn
100 Km 5,4 Kg 36,0 Km
ICE/IC 100 Km 2,9 Kg 19,3 Km
Flixbus 100 Km 2,9 Kg 19,3 Km
Rindfleisch 1,0 Kg 13,3 Kg 88,7 Km
Schweinefleisch 1,0 Kg 4,6 Kg 30,7 Km
Hühnerfleisch 1,0 St. 5,5 Kg 36,7 Km
Fisch (Aquakultur) 1,0 Kg 5,1 Kg 34,0 Km
Vollmilch 1,0 L 1,6 Kg 10,9 Km
Haferdrink 1,0 L 0,8 Kg 5,1 Km
Mischbrot 1,0 Kg 0,75 Kg 5,0 Km
Äpfel 1,0 Kg 0,5 Kg 3,3 Km
Tomaten 1,0 Kg 0,2 Kg 1,3 Km
Ei 1,0 St. 0,1 Kg 0,8 Km
CO2-Einsparung durch Tempolimit 120
CO2-Emission bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten
Quelle: Umweltbundesamt
Durch ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Bundesautobahnen könnten nach aktuellen UBA-Schätzungen für das Berechnungsjahr 2018 in Deutschland die Emissionen von Pkw und LNfz um rund 2,9 Millionen Tonnen CO2 sinken (Basis: Inlandsfahrleistung).
Wie ändert sich das Klima in Deiner Gegend
Beispiel: Entwicklung der tropischen Nächte
Quelle: Berliner Morgenpost u. Climate Service Center Germany (GERICS)
Im folgenden Link kannst Du für Deine Gegend die Entwicklung für Tropennächte, Heiße Tage, Schwüle Tage, Trockentage, Eistage und Starkregentage für unterschiedliche Klimaschutzszenarien für 2050 und 2100 sehen. Du erhälst eine Übersicht für Deutschland und kannst verschiedene Szenarien und gezielt Deinen Landkreis auswählen.

So trifft der Klimawandel Deine Gegend (Webseite Berliner Morgenpost)

Temperaturanomalien in Deutschland
Deutscher Wetterdienst
© Deutscher Wetterdienst
Dürremonitor des Helmholtz Zentrum f. Umweltforschung
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung
© UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: Die Karte wird regelmäßig aktualisiert.
Wissen, Infos und gesellschaftlicher Diskurs
Wissen
Diskurs
Praktisches und Empfehlungen
Energiesicherheit regenerativer Energiequellen
Regenerative Energiequellen liefern ganzjährig Strom!
"Aber im Winter scheint doch die Sonne weniger!" hört man oft, nicht nur von Skeptikern. Der Privatmann denkt zuerst an die Photovoltaik, weil er diese am ehesten selbst nutzt.
Im Winter ist natürlich die Ausbeute bei der Photovoltaik deutlich geringer als im Sommer. Dafür ist der Wind im Winter deutlich stärker und die Windkraftanlagen gleichen dieses Defizit nicht nur aus, sie liefern so gar so viel Energie, dass die gesamte Energieerzeugung durch regenerative Energien im Winter über der im Sommer liegt. Dies ist für die Heizperiode geradezu perfekt.
Quelle: Fraunhofer Gesellschaft - www.energy-charts.info
Kosten Klimaschutz vs. Klimaschäden
Der Schaden für die deutsche Wirtschaft
Im 3-Grad-Szenario würde das deutsche BIP 2070 rund 2,5 Prozent geringer ausfallen. Das wären 140 Milliarden Euro Verlust. Arbeitsplätze gäbe es 830.000 weniger.
Will man stattdessen das 1,5-Grad-Ziel erreichen, braucht es massive Investitionen. Die würden, so die Autor:innen, zunächst die Wirtschaftsleistungen belasten.
Aber: Es kommt der Punkt, wo der Nutzen des Klimaschutzes seine Kosten übersteigt. Dieser Punkt wäre 2038 erreicht. Ab da zahlen sich vermiedene Schäden aus und es ergeben sich neue wirtschaftliche Chancen, so die Autor:innen.
Die Autor:innen betonen aber: Ohne ein globales Vorgehen kann der Klimawandel nicht gestoppt werden.
Quelle: WDR - Quarks.de / Deloitte
Quelle: WDR - Quarks.de
Der Schaden für die Welt-Wirtschaft
Der vom Weltwirtschaftsforum 2020 in Auftrag gegebene »Global Risk Report« hat den Klimawandel als die größte Bedrohung der globalen Ökonomie gewertet:
Neuesten Schätzungen zufolge könnte die Wirtschaftsleistung bis Ende des Jahrhunderts weltweit um 37 Prozent sinken – was mehr als dem Doppelten des Rückgangs während der Weltwirtschaftskrise 1929 entsprechen würde.
Quelle: Spektrum der Wissenschaft, Spektrum – Die Woche 44/2021, Wie man Kohlendioxid wieder einfängt
Grundgesetz Art. 20a verpflichtet den Staat zum Klimaschutz
Das Bundesverfassungsgericht bestätigt Klimaschutz im Grundgesetz
  1. Der Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit nach Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG schließt den Schutz vor Beeinträchtigungen grundrechtlicher Schutzgüter durch Umweltbelastungen ein, gleich von wem und durch welche Umstände sie drohen. Die aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG folgende Schutzpflicht des Staates umfasst auch die Verpflichtung, Leben und Gesundheit vor den Gefahren des Klimawandels zu schützen. Sie kann eine objektivrechtliche Schutzverpflichtung auch in Bezug auf künftige Generationen begründen.
  2. Art. 20a GG verpflichtet den Staat zum Klimaschutz. Dies zielt auch auf die Herstellung von Klimaneutralität.
    1. Art. 20a GG genießt keinen unbedingten Vorrang gegenüber anderen Belangen, sondern ist im Konfliktfall in einen Ausgleich mit anderen Verfassungsrechtsgütern und Verfassungsprinzipien zu bringen. Dabei nimmt das relative Gewicht des Klimaschutzgebots in der Abwägung bei fortschreitendem Klimawandel weiter zu.
    2. Besteht wissenschaftliche Ungewissheit über umweltrelevante Ursachenzusammenhänge, schließt die durch Art. 20a GG dem Gesetzgeber auch zugunsten künftiger Generationen aufgegebene besondere Sorgfaltspflicht ein, bereits belastbare Hinweise auf die Möglichkeit gravierender oder irreversibler Beeinträchtigungen zu berücksichtigen.
    3. Als Klimaschutzgebot hat Art. 20a GG eine internationale Dimension. Der nationalen Klimaschutzverpflichtung steht nicht entgegen, dass der globale Charakter von Klima und Erderwärmung eine Lösung der Probleme des Klimawandels durch einen Staat allein ausschließt. Das Klimaschutzgebot verlangt vom Staat international ausgerichtetes Handeln zum globalen Schutz des Klimas und verpflichtet, im Rahmen internationaler Abstimmung auf Klimaschutz hinzuwirken. Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen.
    4. In Wahrnehmung seines Konkretisierungsauftrags und seiner Konkretisierungsprärogative hat der Gesetzgeber das Klimaschutzziel des Art. 20a GG aktuell verfassungsrechtlich zulässig dahingehend bestimmt, dass der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C und möglichst auf 1,5 °C gegenüber dem vorin- dustriellen Niveau zu begrenzen ist.
    5. Art. 20a GG ist eine justiziable Rechtsnorm, die den politischen Prozess zugunsten ökologischer Belange auch mit Blick auf die künftigen Generationen binden soll.
  3. Die Vereinbarkeit mit Art. 20a GG ist Voraussetzung für die verfassungsrechtliche Rechtfertigung staatlicher Eingriffe in Grundrechte.
  4. Das Grundgesetz verpflichtet unter bestimmten Voraussetzungen zur Sicherung grundrechtsgeschützter Freiheit über die Zeit und zur verhältnismäßigen Verteilung von Freiheitschancen über die Generationen. Subjektivrechtlich schützen die Grundrechte als intertemporale Freiheitssicherung vor einer einseitigen Verlagerung der durch Art. 20a GG aufgegebenen Treibhausgasminderungslast in die Zukunft. Auch der objektivrechtliche Schutzauftrag des Art. 20a GG schließt die Notwendigkeit ein, mit den natürlichen Lebensgrundlagen so sorgsam umzugehen und sie der Nachwelt in solchem Zustand zu hinterlassen, dass nachfolgende Generationen diese nicht nur um den Preis radikaler eigener Enthaltsamkeit weiter bewahren könnten.
    Die Schonung künftiger Freiheit verlangt auch, den Übergang zu Klimaneutralität rechtzeitig einzuleiten. Konkret erfordert dies, dass frühzeitig transparente Maßgaben für die weitere Ausgestaltung der Treibhausgasreduktion formuliert werden, die für die erforderlichen Entwicklungs- und Umsetzungsprozesse Orientierung bieten und diesen ein hinreichendes Maß an Entwicklungsdruck und Planungssicherheit vermitteln.

Vollständiger Text der Entscheidung vom 24. März 2021

Pressemitteilung Nr. 31/2021 vom 29. April 2021
Mit heute veröffentlichtem Beschluss hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts entschieden, dass die Regelungen des Klimaschutzgesetzes vom 12. Dezember 2019 (Klimaschutzgesetz ) über die nationalen Klimaschutzziele und die bis zum Jahr 2030 zulässigen Jahresemissionsmengen insofern mit Grundrechten unvereinbar sind, als hinreichende Maßgaben für die weitere Emissionsreduktion ab dem Jahr 2031 fehlen. Im Übrigen wurden die Verfassungsbeschwerden zurückgewiesen.
Das Klimaschutzgesetz verpflichtet dazu, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 55 % gegenüber 1990 zu mindern und legt durch sektorenbezogene Jahresemissionsmengen die bis dahin geltenden Reduktionspfade fest (§ 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 Satz 3 KSG in Verbindung mit Anlage 2). Zwar kann nicht festgestellt werden, dass der Gesetzgeber mit diesen Bestimmungen gegen seine grundrechtlichen Schutzpflichten, die Beschwerdeführenden vor den Gefahren des Klimawandels zu schützen, oder gegen das Klimaschutzgebot des Art. 20a GG verstoßen hat. Die zum Teil noch sehr jungen Beschwerdeführenden sind durch die angegriffenen Bestimmungen aber in ihren Freiheitsrechten verletzt. Die Vorschriften verschieben hohe Emissionsminderungslasten unumkehrbar auf Zeiträume nach 2030. Dass Treibhausgasemissionen gemindert werden müssen, folgt auch aus dem Grundgesetz. Das verfassungsrechtliche Klimaschutzziel des Art. 20a GG ist dahingehend konkretisiert, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur dem sogenannten „Paris-Ziel“ entsprechend auf deutlich unter 2 °C und möglichst auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Um das zu erreichen, müssen die nach 2030 noch erforderlichen Minderungen dann immer dringender und kurzfristiger erbracht werden. Von diesen künftigen Emissionsminderungspflichten ist praktisch jegliche Freiheit potenziell betroffen, weil noch nahezu alle Bereiche menschlichen Lebens mit der Emission von Treibhausgasen verbunden und damit nach 2030 von drastischen Einschränkungen bedroht sind. Der Gesetzgeber hätte daher zur Wahrung grundrechtlich gesicherter Freiheit Vorkehrungen treffen müssen, um diese hohen Lasten abzumildern. Zu dem danach gebotenen rechtzeitigen Übergang zu Klimaneutralität reichen die gesetzlichen Maßgaben für die Fortschreibung des Reduktionspfads der Treibhausgasemissionen ab dem Jahr 2031 nicht aus. Der Gesetzgeber ist verpflichtet, die Fortschreibung der Minderungsziele der Treibhausgasemissionen für Zeiträume nach 2030 bis zum 31. Dezember 2022 näher zu regeln.

Vollständiger Text der Presseerklärung zur Entscheidung vom 24. März 2021

Reden von Antonio Guterres, UN-Generalsekretär
Ausschnitt einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am 13.01.2023
...
Add to all that another major and, indeed, existential challenge. We are flirting with climate disaster. Every week brings a new climate horror story. Greenhouse gas emissions are at record levels. The commitment to limit global temperature rise to 1.5 degrees is going up in smoke. Without further action, we are headed to a 2.8 degree increase.
The consequences will be devastating. Several parts of our planet will be uninhabitable. And for many, this is a death sentence.
But it is not a surprise. The science has been clear for decades. I am not talking only about UN scientists. I am talking about fossil fuel scientists. We learned last week that certain fossil fuel producers were fully aware in the 1970s that their core product was baking our planet.
Just like the tobacco industry, they rode rough-shod over their own science. Big Oil peddled the big lie. And like the tobacco industry, those responsible must be held to account. Today, fossil fuel producers and their enablers are still racing to expand production, knowing full well that their business model is inconsistent with human survival.
This insanity belongs in science-fiction, yet we know the ecosystem meltdown is cold, hard scientific fact. Add to this toxic brew yet another combustible factor – conflict, violence, war.
...
Rede auf dem Klima-Gipfel in Sharm El-Sheikh am 07.11.2022
'Collective Action or Collective Suicide'
President Al-Sisi,
Thank you for this wonderful hospitality and for this spectacular organization. 
COP-27 President Shoukry, 
Your majesties, 
Excellencies,
Dear friends, 
In just days, our planet’s population will cross a new threshold. 
The 8 billionth member of our human family will be born. 
This milestone puts into perspective what this climate conference is all about.
How will we answer when “Baby 8 Billion” is old enough to ask:
What did you do for our world – and for our planet -- when you had the chance? 

Excellencies,
This UN Climate Conference is a reminder that the answer is in our hands. 
And the clock is ticking.
We are in the fight of our lives. 
And we are losing. 
Greenhouse gas emissions keep growing.
Global temperatures keep rising.
And our planet is fast approaching tipping points that will make climate chaos irreversible. 
We are on a highway to climate hell with our foot still on the accelerator.
The war in Ukraine, other conflicts, have caused so much bloodshed and violence and have had dramatic impacts all over the world. But we cannot accept that our attention is not focused on climate change. We must of course work together to support peace efforts and end the tremendous suffering.
But climate change is on a different timeline, and a different scale.
It is the defining issue of our age.
It is the central challenge of our century.
It is unacceptable, outrageous and self-defeating to put it on the back burner.
Indeed, many of today’s conflicts are linked with growing climate chaos.
The war in Ukraine has exposed the profound risks of our fossil fuel addiction.
Today’s crises cannot be an excuse for backsliding or greenwashing.
If anything, they are a reason for greater urgency, stronger action and effective accountability.

Excellencies,
Human activity is the cause of the climate problem. 
So human action must be the solution. 
Action to re-establish ambition.
And action to rebuild trust – especially between North and South. 
The science is clear: any hope of limiting temperature rise to 1.5 degrees means achieving global net zero emissions by 2050.
But that 1.5 degree goal is on life support – and the machines are rattling.
We are getting dangerously close to the point of no return.
And to avoid that dire fate, all G20 countries must accelerate their transition now – in this decade.
Developed countries must take the lead. 
But emerging economies are also critical to bending the global emissions curve.
Last year in Glasgow, I called for coalitions of support for high-emitting emerging economies to accelerate the transition from coal towards renewables. 
We are making progress with the Just Energy Transition Partnerships – but much more is needed.
That is why at the beginning of COP27, I am calling for a historic Pact between developed and emerging economies – a Climate Solidarity Pact.
A Pact in which all countries make an extra effort to reduce emissions this decade in line with the 1.5-degree goal.
A Pact in which wealthier countries and International Financial Institutions provide financial and technical assistance to help emerging economies speed their own renewable energy transition.
A Pact to end dependence on fossil fuels and the building of new coal plants – phasing out coal in OECD countries by 2030 and everywhere else by 2040.
A Pact that will provide universal, affordable, sustainable energy for all.
A Pact in which developed and emerging economies unite around a common strategy and combine capacities and resources for the benefit of humankind.
The two largest economies – the United States and China – have a particular responsibility to join efforts to make this Pact a reality.
This is our only hope of meeting our climate goals.
Humanity has a choice: cooperate or perish. 
It is either a Climate Solidarity Pact – or a Collective Suicide Pact.

Excellencies, 
We also desperately need progress on adaptation -- to build resilience to the climate disruption to come.
Today, some three-and-a-half billion people live in countries highly vulnerable to climate impacts.
In Glasgow, developed countries promised to double adaptation support to $40 billion a year by 2025.
We need a roadmap on how this will be delivered.
And we must recognize that this is only a first step. 
Adaptation needs are set to grow to more than $300 billion dollars a year by 2030.
Half of all climate finance must flow to adaptation.
International Financial Institutions and Multilateral Development Banks must change their business model and do their part to scale up adaptation finance and better mobilize private finance to massively invest in climate action.
Countries and communities must also be able to access it – with finance flowing to identified priorities through efforts like the Adaptation Pipeline Accelerator. 

Excellencies,
At the same time, we must acknowledge a harsh truth: there is no adapting to a growing number of catastrophic events causing enormous suffering around the world.
The deadly impacts of climate change are here and now. 
Loss and damage can no longer be swept under the rug. 
It is a moral imperative. 
It is a fundamental question of international solidarity -- and climate justice. 
Those who contributed least to the climate crisis are reaping the whirlwind sown by others. 
Many are blindsided by impacts for which they had no warning or means of preparation. 
This is why I am calling for universal early warning systems coverage within five years.
And it is why I am asking that all governments tax the windfall profits of fossil fuel companies. 
Let’s redirect that money to people struggling with rising food and energy prices and to countries suffering loss and damage caused by the climate crisis. 
On addressing loss and damage, this COP must agree on a clear, time-bound roadmap reflective of the scale and urgency of the challenge. 
This roadmap must deliver effective institutional arrangements for financing.
Getting concrete results on loss and damage is a litmus test of the commitment of the governments to the success of COP27. 

Excellencies, 
Friends, 
The good news is that we know what to do and we have the financial and technological tools to get the job done.
It is time for nations to come together for implementation. 
It is time for international solidarity across the board.
Solidarity that respects all human rights and guarantees a safe space for environmental defenders and all actors in society to contribute to our climate response. Let’s not forget that the war on nature is in itself a massive violation of human rights.
We need all hands on deck for faster, bolder climate action. 
A window of opportunity remains open, but only a narrow shaft of light remains.
The global climate fight will be won or lost in this crucial decade – on our watch.
One thing is certain: those that give up are sure to lose. 
So let’s fight together– and let’s win.
For the 8 billion members of our human family – and for generations to come.

Thank you.  

Was kannst Du selbst gegen den Klimawandel tun?
Warum jeder denkt, auf ihn komme es nicht an und deshalb nichts tut!
Schuld an der Inaktivität vieler Menschen sind auch die Verarbeitungsprozesse im Gehirn. „In unserem Gehirn laufen zwei Verarbeitungsprozesse gleichzeitig: Einerseits der erfahrungsbasierte, der schnell und emotional verläuft. Andererseits der analytische, langsamer und weniger emotional“, erklärt Wissenschaftler Grothmann. Analytisch kämen viele Menschen zu dem Schluss, dass der Klimawandel eine Bedrohung darstelle. „Ihre persönlichen Erfahrungen sagten ihnen aber lange, dass noch nicht viel Schlimmes passiert ist.“ Und wenn beide Verarbeitungsprozesse zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, setze sich meist die erfahrungsbasierte Einschätzung durch. Mittlerweile verändere sich allerdings auch hierzulande die Erfahrung: Insbesondere die vergangene Dürre in Deutschland sei bei vielen im Bewusstsein geblieben. „Das Betroffenheitsgefühl hat zugenommen.“

Die Psychologie des Klimawandels: Warum wir viel über die Erderwärmung wissen, aber wenig tun
Maria Fiedler, Tagesspiegel 02.02.2020

Im täglichen Leben
Jeder von uns kann etwas tun. Es hilft nicht darauf zu warten, dass die anderen oder die Regierungen dieser Welt etwas tun, denn dann müssen wir zu lange warten. Es geht aber um unsere eigene Welt und die unserer Kinder und Enkel. Sie werden es uns nicht verzeihen, wenn wir tatenlos bleiben!
Hier ein paar ganz konkrete Vorschläge, die jeder von uns umsetzen kann und die sofort wirken. Das Schöne daran ist, dass es nicht nur dem Klima hilft, sondern unser eigenes Leben lebenswerter macht.
  • Ernähre Dich gesünder. Steige um auf Bio-Produkte und erhöhe den Anteil deiner vegetarischen und veganen Ernährung. Reduziere den Fleischkonsum und kaufe kein Fleisch aus dem Supermarkt. Dies reduziert zusätzlich den Methan-Ausstoß und dient dem Tier-Wohl.
  • Kaufe auf einem Markt, das fördert auch die regionalen und ökologischen Anbieter. Du erfährst wo Du Lebensmittel direkt kaufen kannst und lernst Menschen aus Deiner Umgebung kennen.
  • Reduziere Verpackung, besonders Plastik beim Einkaufen. Auch im Supermarkt kann man unverpackt einkaufen. Bevorzuge Pfand-Glasflaschen. Bei jedem Getränk aus der Plastikflasche nimmst Du Plastik-Moleküle in Dir auf.
  • Vermeide Verpackungen aus Verbundwerkstoffen (z.B. Milch-, Fruchtsafttüten). Leider gibt es viele vegetarische oder vegane Lebensmittel nur in solchen Verpackungen (z.B. Haferdrinks).
  • Lass Dein Auto stehen, so oft es geht. Reduziere die Geschwindigkeit, plane so, dass Du Fahrten zusammenlegen kannst, bilde Einkaufsgemeinschaften. Benutze öfter Dein Fahrrad, den ÖPNV oder gehe zu Fuß. Kannst Du Deinen Arbeitsplatz in ca. 30 Min. mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichen, dann mache es, egal bei welchem Wetter. Du tust etwas für Deine Gesundheit, wirst widerstandsfähiger und hast mit dem Weg zur Arbeit bereits Deinen täglichen Bewegungsbedarf erfüllt.
  • Kaufe weniger Dinge neu. Etwas gebraucht zu kaufen, was jemand anderes nicht mehr benötigt, ist nachhaltiger und billiger. Leiht Gerätschaften untereinander in der Nachbarschaft aus. Nicht jeder braucht alle Geräte selbst. Achte beim Kauf darauf, dass sich das Gerät reparieren lässt.
  • Reduziere Deinen Energieverbrauch. Senke die Wohnungstemperatur, heize nicht alle Räume. Schalte die Beleuchtung nur in dem Zimmer ein, in dem Du Dich aufhälst. Tausche Glühbirnen oder Halogenlampen gegen LED-Leuchten aus, dies zahlt sich bereits innerhalb eines Jahres aus.
  • Gehe achtsam mit Wasser um. Zum Einen wird Wasser immer knapper und auch teurer, zum Anderen wird es in der Landwirtschaft, im Gemüseanbau und für unsere Wälder benötigt. Je weniger Wassser wir verbrauchen, je weniger müssen wir dem Boden entziehen.
Mach Dich bemerkbar
Jeder von uns hat eine Stimme. Diese sollten wir einsetzen, wenn es um unser Wohl geht, nicht nur bei Wahlen.
  • Sprich mit Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen. Vielleicht braucht der eine oder andere nur einen kleinen Schubser, oder ist sich nicht bewusst, dass es fünf vor zwölf ist und welche Möglichkeiten er selbst hat.
  • Werde selbst aktiv. Schau nach Initiativen in Deiner Umgebung und engagiere Dich. Du erhälst dadurch neuste Informationen, lernst gleichgesinnte Menschen in Deiner Nachbarschaft kennen und eine sinnstiftende Freizeitbeschäftigung.
  • Geh auf Demonstrationen. Habe keine Angst davor. Es gibt immer die Möglichkeit sich von Ausschreitungen fern zu halten. Aber je größer eine Demonstration ist, je wirksamer das Zeichen, das wir an Politiker senden können.
  • Schreibe Emails an Deine lokalen Politiker und Abgeordneten oder sprich sie an. Du wirst erstaunt sein darüber, dass sie tatsächlich antworten. Sie wollen wiedergewählt werden.
Header
Explanations
V.i.S.d.Pr.: Michael Hilberg, Buttmannstr.10, 13357 Berlin, michael.hilberg[at]hilberg.net
Volksentscheid
Berlin 2030 Klimaneutral

Berlin 2030 Klimaneutral

26. März 2023
click drauf - geh' hin - mach mit!